On Tour. Mit einem 70er Jahre Klapprad durch Salzburgs Gassen

 

Wie es dazu kam? Nun, eine geplatzte Wiener Liaison, eine daraus resultierende Flugumbuchung und die leicht schrullige Idee, wieder ein Klapprad - so eins wie damals - besitzen zu müssen. Das sind die Zutaten für dieses kleine Abenteuer und den folgenden Reisebericht:

 

Da war ich also. Acht Uhr morgens. Am Flughafen Salzburg. Ölverschmierte Finger. Klappi, mein „oranges-40-Euro-auf-Ebay-geschossenes-70er-Jahre-Klapprad" hatte den Transport doch nicht so gut überstanden, wie ich es gehofft hatte. Das vordere Kettenblatt war verbogen.
Ich glaube nicht, dass Airberlin etwas dafür kann, aber es war in einem ziemlich desolaten Zustand. Und desolat bedeutet - kein Pedalschlag möglich. Also bin ich ziemlich rabiat auf das Kettenblatt gestiegen. Zum Biegen. Mehrfach. Heftig.
Bitte, ging doch. So ein altes Klapprad ist weit weg von Hightech. Also muss man damit auch nicht so umgehen. Klappi war nun fahrbereit.

 

Der Rest ist schnell erzählt. Vom Flughafen Richtung Salzburger Zentrum. Mit einem leicht debilen Grinsen im Gesicht und in dem Bewusstsein, dass ich 37 Jahre alt bin und mir natürlich auch ein Taxi oder ein wesentlich besseres Fahrrad hätte gönnen können. Aber darum ging es nicht. Es ging vielmehr darum, eine bekloppte Idee umzusetzen und einen unkonventionellen Zwei-Tages-Kurztrip zu erleben. Und tatsächlich war ich sehr erstaunt, wie schön es doch sein kann, mit einem knarrenden und quietschenden Klapprad durch Salzburg zu semmeln. Unabhängig von Taxis und anderen Verkehrsmitteln. Kein Mietwagen. Keine Parkplatzsuche. Durch die Gassen flitzen. Durch Fußgängerzonen und Einkaufstrassen rollen. Herrlich, sag ich Euch. Vergesst Sightseeing-Touren - das ist der Real Shit.

Natürlich wurde ich von vielen Salzburgern und Touristen merkwürdig angeschaut, doch das steigerte meine Freude nur noch mehr. Ihr wisst schon - debiles Grinsen und so. Und auch als ich Klappi vor einigen Plätzen drapierte, um seine Abenteuer auf Fotos festzuhalten wurde ich teils misstrauisch beäugt. Aber, es hat sich gelohnt:

Zum Vergrößern bitte anklicken.

 

Und die Wiener Liaison? 

Nun, wie in jeder guten - oder schlechten - Geschichte, bin ich ihr noch einmal begegnet. In Salzburg. Überraschung! Da war sie auf einmal. Ihre Stimme schallte durch den Supermarkt. Sie redete irgendetwas von einem Fruchtsaft und wie toll er doch sei.
Meine Fresse, bin ich zusammengezuckt als ich sie hörte. Keine Ahnung, welche Botenstoffe da durch mein Hirn schossen, aber es dauerte dann doch eine Weile bis ich wieder klar denken konnte. Ich hatte vollkommen vergessen, dass sie einige Spots für exakt diese Supermarktkette eingesprochen hatte. Und einer dieser Spots dröhnte gerade aus den Lautsprechern...

 

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